Der Verlorene
Resna, Winter 1294/1295
Eine ganze Weile war es ruhig in der Praxis der Elfenärzte, doch eines schönen Tages schneit eine junge Frau namens Yorid mit einem Brief des Doktor Achoriath für den Doktor Herolem herein. Gerade als sie geht, begegnet sie noch Renard, der auch auf dem Weg zu Herolem ist um ihn um ärztlichen Rat in einer Angelegenheit zu befragen. Wie es scheint gibt es in der Nähe ein Sanatorium, in dem ein Mann einsitzt, ein Mörder, Ertga Norius, der von sich behauptet besessen zu sein und, nun, behandelt werden möchte. Kurz darauf erscheint Yorid wieder in der Türe, die wie es scheint, im Auftrag Baron Gregors Renard an die Seite gestellt wurde, damit er nicht alleine in das Sanatorium gehen muss. Da Tenar sonst gerade nichts zu tun hat und alle anderen wirklich ausgeflogen sind, gehen auch sie und Herolem mit zu diesem interessanten Fall. Das Sanatorium ist nur eine Stunde von der Stadt entfernt, es ist etwas überfüllt, aber einigermaßen professionell geführt. Da sie den wahren Grund ihres Besuches verschleiern, führt der Leiter, Doktor Tergus Baldam, sie durchs ganze Haus bis in den Keller, wo die schweren Fälle und Verbrecher untergebracht sind. Dort zeigt man ihnen die Zelle von Ertga Norius. Er hat seine ganze Familie getötet und wartet auf das Schafott.
Die Zelle ist dunkel und voll von Blut und Exkrementen. An den Wänden sind in dunkler Sprache abgefasste Worte und Sätze, aber größtenteils sind es Namen, von denen einer Renard besonders ins Auge fällt, da er ihm bekannt vorkommt. Marek Tilter. Ausserdem murmelt er immer wieder, dass die Transformation nahe wäre.
Wie sich herausstellt, ist der Gefangene tatsächlich von einem Dämon besetzt, wenn auch nur von einem schwächeren. Es handelt sich um eine Art Boten, der nicht eigene Gestalt annehmen kann, aber dennoch eine Menge Unheil anrichtet und das Kommen von etwas Größerem einläutet. Man dankt dem Arzt und instruiert ihn, dass der Mann extrem gefährlich ist. Am nächsten Morgen macht sich Renard macht schnell zu Gregors rechter Hand Walter Setren auf, und erstattet Bericht. Er rät dazu, den Mann so schnell wie möglich der reinigenden Kraft des Feuers zu übergeben, da er nicht gerettet werden kann. Außerdem erfährt er hier einiges über Tilter. Es handelt sich um einen jungen Anwalt, der besonders die Angelegenheiten der Flüchtlinge vertritt. Er lebt in einem kleineren Ort, Perch, eine halbe Tagesreise von Resna entfernt. Da es noch nicht spät ist machen sich Renard, Herolem, Tenar und Yorid auf nach Perch. Dort angekommen steigen sie in der blauen Rose ab, in der ein mehr schlecht als rechter Barde einige Lieder zum Besten gibt. Man spricht von dem Fest das in ein paar Tagen stattfinden soll. Ein Spaziergang nach dem Essen führt sie zu einer Baustelle. Wie es scheint, wird hier eine Kirche gebaut. Die Beobachtung des Hauses von Tilter bringt nicht viel. Zurück im Gasthaus, findet ein Anschlag auf die vier statt. Offensichtlich sind sie, trotz aller Vorsichtsmassnahmen doch verfolgt worden. Zwei Bogenschützen und zwei mit Schwertern bewaffnete greifen die Gruppe an, jedoch erfolglos. Der einzige Überlebende erweist sich als gewieft und nicht ganz unnützlich. Er erzählt Renard und Yorid, dass man sie auf sie angesetzt hat, da ihre Taten in Nordel nicht unbemerkt geblieben sind, und er macht klar, dass er nicht die Rosenkreuzler meint. Er handelt einen Deal aus und wird am Leben gelassen. Da der Anschlag nicht unbemerkt geblieben ist, treffen Herolem und Tenar auf den jungen Tilter, der sie für den nächsten Morgen zum Frühstück einlädt. In der Nacht träumen Renard und Tenar scheußliche Dinge und auch Yorid fühlt sich unwohl. Einzig Herolem träumt gut. Am nächsten Morgen bei Tilter eigefunden, werden sie bewirtet und Tilter scheint ein wirklich netter junger Mann zu sein, der am nächsten Tag seinen 25 Geburtstag feiert, ein Fest, zu dem er die vier einlädt. Auf die Nachfrage, wer den Bau der Kirche finanziere, erwidert er nur ungern aber gibt zu, dass sein Onkel mit dabei ist, oder besser der Leiter der Sache. Neugierig geworden verabschieden sie sich bald wieder und besuchen eben solchen Onkel. Er scheint ein Theologisch einwandfrei gebildeter Mann des Glaubens zu sein, und wenn die vier nicht den Hinweis auf diesen Ort von einem Dämon bekommen hätten, wären sie ziemlich ratlos. Tenar, die wegen ihrer Träume Trost sucht, geht noch einmal, nachdem die Gruppe ihn wieder verlassen hat, zu ihm und bittet ihn mit ihr zu beten. Er erklärt sich gerne dazu bereit und Tenar, mittlerweile stark im Glauben, sieht hinter seine nette Maske. Noch ist er kein Dämon, aber sicher ist er der Finsternis verfallen!
Schnell geht sie zu Renard um ihm dies mit zu teilen. Aber das ist noch kein Beweis.
Ein Gespräch mit dem Barden, den sie aus unerklärlichen Gründen verdächtigen, lässt diesen sofort sein Zeug packen und verschwinden. Schließlich machen sie sich auf zu Mark, dem Führer der Flüchtlinge, da man ihnen erzählt hatte, dass Tilter den Flüchtlingen Arbeit verschafft. Dort werden sie von einer Überraschung erwartet. Mark ist geradezu begierig mit ihnen zusammen zu arbeiten, da er die Familie schon lange im Verdacht hat unlautere Dinge zu tun. Flüchtlinge, die angestellt wurden, um Wägen zu begleiten, sind verschwunden und auch noch anderes hat er entdeckt. Im Familienbuch der Stadt scheint etwas mit der Eintragung über den Vater des jungen Herrn Tilter nicht zu stimmen. Mark, der schon immer zu Wache wollte, führt sie hin und sie finden heraus, dass in dem Buch herumgepfuscht wurde, und Tilters Vater lange vor seiner Zeugung gestorben ist, sowie dass seine Mutter im Kindbett verschied. Es schaudert ihnen, als sie feststellen, dass die Familie bis zu fast 1000 Jahre zurück reicht. Eine Zeit, in der Cyrus gepredigt hat und da kommt es Renard, kann es sein, dass hier etwas passieren wird, was mit Cyrus oder einem seiner Jünger zu tun hat?
Zurück auf der Strasse stürzt Tilter auf sie zu. Er hatte auf dem Dachboden seines Hauses etwas gesucht und ein magisches Zeichen, dass über seinem Zimmer auf den Boden gemalt ist, gefunden. Das Zeichen ist schnell untersucht. Wie es aussieht, ist Tilter ein direkter Nachkomme von Martius, einem Schüler Cyrus, und der Sohn von Dantero, dem Mann, der Cyrus getötet hat. Martius erkannte am Ende seine Narretei und dass Cyrus daran gehindert werden müsse, das Tor zu öffnen und warnte seinen Vater. Um aber kein Aufsehen zu erregen, kehrte er zurück zu Cyrus und wurde vor dem Tor zusammen mit allen anderen getötet.
Es scheint, als wenn Tilter dazu ausersehen und vorbereitet ist, am nächsten Tag zu Martius zu werden. Gerade noch bemerkt die Gruppe, dass sie belauscht werden und die Dienerin Tilters und ihr Sohn werden von Renard und den anderen gefällt.
Ein Besuch beim Onkel, Argin Multer, führt zu einer Eskalation der Lage. Mit starker Willensanstrengung vermag sich Multer dem Einfluß der Rose des Marquis zu widersetzen, aber dem kräftigen Schlag derselbigen ist er nicht gewachsen. Eingesperrt mit ihm in seinem Büro, kämpft die Gruppe ihn nieder, verbarrikadiert die Türe und flieht durch eine Falltüre nach unten. Dort finden sie sich in einem Kellergewölbe wieder, dass sich scheinbar bis zum Haus von Tilter durchzieht. Aus einer Nische hören sie Stimmen. Anscheinend wird gerade ein dunkler Ritus durchgeführt, den sie aber natürlich sofort stören und die Kultisten niedermachen. Eilig von der Seite Tilters herbeigelaufene Helfer von Multer helfen dabei die Kultisten, die noch leben zusammen zu fangen und ein zu sperren.
Mittlerweile ist es wieder Abend und ratlos fragen sich alle, was sie nun tun sollen.
Tilter scheint ein netter junger Mann zu sein, aber das Erscheinen Martius kann nicht mehr abgewendet werden. Die Sache ist von langer Hand vorbereitet worden.
Alles was an den Einen glaubt, wird aufgefordert sich zu versammeln, und ein gemeinsames Gebet wird angestimmt, dass durch die Nacht bis zum Morgen geht. Selbst Renard und Tilter selbst schließen sich an. Als nun der Zeitpunkt da ist, erscheint Martius tatsächlich, aber, das gnädige Auge des Einen scheint auf diesem Ort zu ruhen und der bereits lange Verstorbene bekommt die Wahl, er kann sich entscheiden. Für einen Moment sind alle geblendet und Tilter bricht zusammen. Aber er lebt. War Martius gar nicht so rachsüchtig, wie seine Nachkommen ihm unterstellt haben? Die Kultisten, incl der Braut Tilters werden gefangen, Berichte an alle möglichen Parteien werden geschrieben, und die Listen mit den Namen aus der Zelle weitergegeben und alle können wieder ruhig schlafen,... vorerst.